Finanzierung des zweiten Bildungsweges

Als zweiten Bildungsweg werden Abschlüsse bezeichnet, die nicht im Normaldurchlauf der Regelschule erworben wurden. Sondern meistens während der Ausübung eines Berufes nachgeholt werden. Daraus ergibt sich die Möglichkeit eine Hochschulzugangsberechtigung ohne den Besuch eines Gymnasiums erwerben zu können. Das Bedürfnis der Bildung in der Bevölkerung wächst, viele haben Angst vor Arbeitslosigkeit und möchten das mit Hilfe von Lebens langem Lernen verhindern. Arbeitgeber legen sehr großen Wert auf den Abschluss und Bildungsweg des Bewerbers. Arbeitnehmer mit einem niedrigen Schulabschluss bleiben beim Kampf um einen Arbeitsplatz oder einem Aufstieg innerhalb der Firma häufiger auf der Strecke. Daher kommt für viele Erwachsene der zweite Bildungsweg in Frage, auch wenn sie fest im Berufsleben stehen.

4 Möglichkeiten für einen Abschluss über den zweiten Bildungsweg

  1. Besuch einer Hochschule in Teilzeit neben dem Beruf zum Erlangen der Hochschulreife
  2. Besuch einer Hochschule in Vollzeitform nach Abgeschlossener Berufsaubildung
  3. Zur Zulassung für ein bestimmtes Studienfach kann eine Immaturenprüfung (Begabtenprüfung) abgelegt werden
  4. Der Erwerb von Abschlüssen an einer berufsbildenden Schule in mehreren Abschnitten

Gründe und Ziele für den zweiten Bildungsweg

Es gibt viele Gründe dafür, warum ein Schulabschluss nicht in der regulären Schulzeit erreicht worden ist. Durch Krankheiten, fehlende Unterstützung oder ein tief im Leben eines junges Menschen. Viele erkennen auch erst im Erwachsenenalter dass ein höherer Abschluss im Berufsleben eine Menge wert ist. Doch die vielseitige Bildungslandschaft in Deutschland ermöglicht es, dass jeder eine Chance hat, sich weiterzubilden und sein Wissen auszubauen. Es ist wichtig dass der Weg zum Erlangen des Abschlusses persönlich und beruflich zu einem passt und man sein Ziel nie aus den Augen verliert. Die Kosten spielen dabei natürlich auch eine große Rolle. Ein höherer Abschluss führt im besten Fall zu einem besser bezahlten Arbeitsplatz, muss aber erst einmal finanziert werden.

Finanzierung des zweiten Bildungsweges

Einen höheren Abschluss zu erreichen fordert nicht nur ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft und Zeit, es kostet auch Geld. Der zweite Bildungsweg ist frei von Gebühren und wird auch durch BAföG unterstützt. Jedoch werden Absolventen was die staatliche Förderung angeht ab 30 Jahren benachteiligt. Hier legt der Staat eine Altersgrenze fest, in der Schüler über 30 nicht mehr unterstützt werden. Es besteht also keine absolute Chancengleichheit bei der Finanzierung. Viele entscheiden sich für eine Fernschule, um nebenher ihren Beruf ausüben zu können, diese sind allesamt kostenpflichtig.

Zeitintensive Weiterbildung

Eine Vollzeitstelle lässt es kaum zu, sich voll und ganz der Qualifizierung zu widmen. Daher zieht sich das Vorhaben für Berufstätige oft in die Länge. Was man in die Kalkulation der Kosten immer mit einbeziehen muss, denn das macht sich in den finanziellen Belastungen deutlich bemerkbar. Das erfordert eine zusätzliche Unterstützung der Finanzierung. Verdienstausfall und unbezahlter Urlaub z.B. in der Prüfungszeit stellen immer wieder eine Herausforderung dar. Um sein Ziel möglichst schnell und effektiv zu erreichen gibt es einige Möglichkeiten zur Finanzierung des zweiten Bildungsweges.

Schüler – BAföG

Das Schüler BAföG ist ein breiter gefasstes Programm als das „normale“ BAföG, dass nur Studenten einer Universität oder Hochschule zu Teil wird. Das Schüler BAföG ist für Schüler gedacht die einen Schulabschluss nachholen wollen. Es ist unabhängig vom Einkommen der Eltern. Der Betrag der Unterstützung fällt je nach Institution unterschiedlich hoch aus und kann sogar bis zur vollständigen Finanzierung des Lebensunterhaltes genutzt werden. Doch  viele Schüler haben jedoch keinen Anspruch auf diese Hilfe, da wie oben erwähnt, eine Altersgrenze ab 30 Jahren besteht. Außerdem gibt es Unterschiede innerhalb der Schulformen. An einem Abendgymnasium beispielsweise kann Schüler BAföG erst ab dem 4. Semester beantragt werden, an einer Kollegschule schon ab dem 1. Semester.

Bildungskredite

Für Schüler die über 30 Jahre alt sind und ein relativ niedriges Einkommen haben, eignet sich ein Bildungskredit. Die Zahlungen müssen später zurückgezahlt werden, aus diesem Grund ist es wichtig vor Abschluss eines solchen Kredits darauf zu achten, dass die Rückzahlung Einkommensabhängig zurückerstattet werden können. Alternativ kann auch ein Studienkredit beantragt werden.

Stipendien

Diese Art der Finanzierung hat natürlich große Vorteile, wird aber eher selten für einen zweiten Bildungsweg vergeben. Das hat mit dem meist höheren Alter der Schüler zu tun. Bei einem Stipendium muss nichts zurückgezahlt werden, der Absolvent hat aber immer eine gewisse Abhängigkeit gegenüber der Stiftung. Es ist äußerst schwierig ein Stipendium zu erhalten, da die Bedingungen oft einer sehr strengen Regelung unterliegen. Diese kann jede Stiftung individuell gestalten.