Bildungskredit der KfW Förderbank

Was ist der Bildungskredit?

Der Bildungskredit soll Studierenden, die besonders durch Studiengebühren, Exkursionen, Arbeitsmaterialmaterialen etc. hohe Ausgaben haben aber kein BAföG bekommen, unter die Arme greifen und das Studium sichern und beschleunigen. Dein Einkommen und das Vermögen deiner Eltern oder deines Ehepartners spielen dabei keine Rolle. Sicherheiten sind nicht erforderlich. Die Förderung beträgt bis zu 300 Euro im Monat und wird maximal 24 Monate lang gewährt und ist später mit Zinsen zurückzuzahlen. Der Kredit kann jederzeit ganz oder teilweise zurückgezahlt werden, ohne dass zusätzliche Kosten oder Gebühren anfallen. Da der Bildungskredit von der Bundesregierung finanziell gestützt wird, erhältst du günstigere Zinskonditionen.

Wer kann einen Bildungskredit erhalten?

Folgende Bedingungen musst du erfüllen:

  1. Du musst mindestens deine Zwischenprüfung bestanden haben.
  2. Du musst den ersten Teil deines Konsekutivstudiengangs erfolgreich abgeschlossen haben.
  3. Du musst ein Master- oder Magisterstudium im Sinne des § 19 des Hochschulrahmengesetzes (HRG) oder ein postgraduales Diplomstudium im Sinne des § 18 Abs. 1 Satz 1-3 HRG betreiben
  4. Du musst ein Zusatz-, Ergänzungs- oder Aufbaustudium betreiben und bereits über einen Abschluss in einem grundständigen Studiengang verfügen oder
  5. du musst eine schriftliche Erklärung der Ausbildungsstätte vorlegen, aus der hervorgeht, dass in dem Studiengang eine Zwischenprüfung nicht vorgesehen ist und der Studierende die üblichen Leistungen mindestens der ersten beiden Ausbildungsjahre erbracht hat.

Der Kredit kann bis zum Ende des 12. Studiensemesters in Anspruch genommen werden, jedoch muss deine Hochschule bestätigen, dass du innerhalb deiner Förderungszeit deinen Abschluss machen kannst. Bedingung ist, dass du an einer staatlich anerkannten Ausbildungsstätte eingeschrieben und nicht älter als 36 Jahre bist.

Förderungsdauer

Die Förderung kann auf Wunsch zwischen 3 bis 24 Monaten liegen. Du kannst den etwaigen Rest später in Anspruch nehmen, solang du bis dahin eine der oben genannten Bedingungen erfüllst.

Abschlagzahlung

Eine einmalige Auszahlung von bis zu 6 Monatsraten ist möglich, sofern du glaubhaft vermitteln kannst, dass du dieses Geld zur Finanzierung eines außergewöhnlichen Aufwandes benötigst.

BAföG

Du kannst den Kredit auch in Anspruch nehmen, wenn du BAföG erhältst.

Auslandsstudium

Den Bildungskredit kannst du auch im Ausland bekommen, solange deine Ausbildungsstätte einer deutschen Hochschule gleichwertig ist.

Beantragung

Den Bildungskredit musst du schriftlich bei dem Bundesverwaltungsamt in Köln (www.bva.bund.de) beantragen. Bewilligt das Bundesverwaltungsamt deinen Antrag, erhältst du einen Bescheid mit dem du dann den Vertrag mit der KfW Förderbank schließen kannst. Über diese Bank erfolgt dann die Auszahlung des Kreditbetrages.

Rückzahlung

Die Rückzahlung ist in den ersten 4 Jahren tilgungsfrei und erfolgt in monatlichen Raten von 120 Euro. Die Raten werden vierteljährlich am Quartalsende eingezogen. Du kannst den Bildungskredit jederzeit vorzeitig zurück zahlen, ohne dass zusätzlich Kosten oder Gebühren anfallen. Der Zinssatz ist im Vergleich zu anderen Krediten günstig. Den aktuellen Zinsstand kannst du bei der KfW Förderbank einsehen. Kannst du den Betrag einmal nicht zurückzahlen, so springt der Bund mit seiner Bürgschaft bei der KfW Förderbank für dich ein und holt es sich später von dir zurück.

Übersicht Bildungskredite in Deutschland

Ein Studium von mehreren Jahren ist eine teure Angelegenheit. Zwar gibt es mittlerweile an den staatlichen deutschen Hochschulen keine Studiengebühren mehr, wodurch Studienkosten von bis zu 500 € pro Semester entfallen. Allerdings bedeutet ein Studium mehr Kosten als die reinen Hochschul-Gebühren: Neben den studienspezifischen Kosten wie Semesterbeitrag und Lernmaterialien sind es vor allem die ganz normalen Lebenshaltungskosten  (vor allem die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Freizeitgestaltung), die dafür sorgen, dass viele Studenten mit dem Geld, das ihnen monatlich zur Verfügung steht, kaum auskommen können – oder von vorherein dazu gezwungen sind, sich gegen ein teures Studium zu entscheiden. Bildungskredite können als eine Form der Studienfinanzierung dabei helfen, ohne finanzielle Ängste durchs Studium zu kommen und sich währenddessen voll und ganz auf die Studieninhalte konzentrieren zu können.

Der KfW-Bildungskredit Kreditanstalt für Wiederaufbau

Der bekannteste Bildungskredit ist ein von der Bundesregierung, der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und dem Bundesverwaltungsamt zur Verfügung gestellter Kredit, welcher Studierenden unabhängig von der eigenen wirtschaftlichen Situation ein Studium ermöglichen soll. Im Gegensatz zum zweiten Kreditangebot der Bundesregierung, dem BAföG, ist der Bildungskredit unabhängig vom eigenen Einkommen oder dem Einkommen der Eltern oder Lebenspartner. Somit erhalten auch solche Studenten einen Kredit, die aufgrund ihrer finanziellen Situation kein BAföG bekommen. Allerdings kann der Bildungskredit auch mit anderen Finanzierungsangeboten, wie etwa dem BAföG, kombiniert werden.

Wer wird durch die KfW gefördert?

Sowohl Studenten als auch Schülerinnen und Schüler während der Ausbildung können den Bildungskredit der Bundesregierung erhalten. Letztere müssen sich allerdings in den letzten beiden Ausbildungsjahren befinden und entweder bereits einen berufsqualifizierenden Abschluss besitzen oder in absehbarer Zeit erlangen. Studierende haben Anspruch auf die Finanzierung, wenn sie bereits einen Teil ihres Studiums absolviert haben und entsprechende Leistungen, wie etwa eine Zwischenprüfung, nachweisen können. Auch Studierende eines postgradualen Diplom-, Magister- oder Masterstudiums sowie eines Zusatz-, Ergänzungs- oder Aufbaustudiums haben die Chance auf den Kredit. Die deutsche Staatsangehörigkeit ist nicht zwingend Voraussetzung, um vom Finanzierungsangebot der Bundesregierung zu profitieren. Allerdings müssen Bewerber ihren dauerhaften Wohnsitz im Inland nachweisen können. Weitere Informationen

Wie hoch ist der KfW-Bildungskredit?

Das Kreditvolumen beträgt zwischen 1.000 und 7.200 € und kann je nach Bedarf in bis zu 24 Monatsraten in Höhe von 100, 200 oder 300 € ausgezahlt werden. Vier Jahre nach Auszahlung der ersten Rate kann das Geld schließlich zurückgezahlt werden – allerdings zuzüglich der anfallenden Zinsen von aktuell 1,41 % effektivem Jahreszins. Vorgesehen ist eine Rückzahlung in Höhe von monatlich 120 €, doch auch die teilweise oder komplette Tilgung im Voraus ist zulässig.

Vorteile und Nachteile von Bildungskrediten

Ein Bildungskredit kann für junge Menschen in der Ausbildung oder im Studium eine entscheidende Hilfe sein, um über die Runden zu kommen und sich dabei voll und ganz auf die eigene Ausbildung konzentrieren zu können. Der entscheidende Vorteil liegt dabei in den flexiblen Monatsraten: Je nach anfallenden Studien- und Lebenshaltungskosten kann die Höhe der Auszahlungen individuell mit dem Kreditanbieter ausgehandelt werden. Sprich: Die Finanzierung kann an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Ein weiterer Vorteil besteht in der Barrierefreiheit von Bildungskrediten: Zwar werden die Kandidaten vom jeweiligen Kreditinstitut ausgewählt und nicht jeder bekommt folglich eine Finanzierung, allerdings hängt dies nicht von der finanziellen Situation der Bewerber, deren Eltern oder Lebenspartnern ab, wie etwa beim BAföG. Neben den Vorteilen von Bildungskrediten muss allerdings auch ein schwerwiegender Nachteil dieser Art der Studienfinanzierung berücksichtigt werden: Das gesamte geliehene Geld muss nach einer gewissen Zeit zurückgezahlt werden, und zwar mit Zinsen. Diese sind zwar verhältnismäßig niedrig, sollten aber nicht aus den Augen verloren werden.

Bildungskredite der Banken

Ausbildungskredit für das Studium

Unter der Bezeichnung „Bildungskredit“ werden auch von Banken Kredite an Studenten und Auszubildende vergeben, welche wie der Bildungskredit der Bundesregierung monatlich in flexiblen Raten ausgezahlt werden. Zu den Anbietern zählen unter anderem die Sparkassen; im Gegensatz zum KfW-Bildungskredit liegt der höchste Nettodarlehensbetrag hier jedoch bei 25.000 €. Die Höhe der monatlichen Raten kann individuell festgelegt werden und beträgt einige Hundert Euro, wobei die Finanzierung bis zu sechs Jahre lang in Anspruch genommen werden kann. Bis zur Rückzahlung dürfen nur maximal zwei Jahre verstreichen; jedoch ist die Rückzahlungslaufzeit flexibel und kann bis zu zehn Jahre andauern. Der Zinssatz ist variabel und wird von jeder Sparkasse selbst festgelegt. Manche Sparkassen bieten keinen eigenen Studienkredit an, sondern vermitteln Studenten an den KfW-Bildungskredit. Dies gilt auch für die Deutsche Bank, welche die KfW als Partner aufführt. Weitere Anbieter eigener Bildungskrediten sind die Banken EKK sowie die Volksbanken Raiffeisenbanken mit Höchstbeträgen von 35.000 bzw. 15.000 €.

Studienkreditvergleich

Tipps zum Bildungskredit

Wer vor der Entscheidung für oder gegen einen Bildungskredit steht, sollte sich im Vorfeld gut über die Alternativen informieren und verschiedene Arten der Studienfinanzierung vergleichen. Die Angebote unterscheiden sich in Höhe und Intervall der Auszahlungen, vor allem aber in den Konditionen für die Rückzahlung. So variieren die Laufzeiten der Stundung und die Höhe der monatlichen Rückzahlungen teilweise beträchtlich. Im Gegensatz zu Studienkrediten gibt es natürlich auch Finanzierungsmöglichkeiten, die keine Rückzahlung oder nur die Rückzahlung eines Teils vorsehen. Wer beispielsweise ein Stipendium erhält, wird für einen bestimmten Zeitraum gefördert, ohne etwas zurückzahlen zu müssen.

Staatlicher Bildungskredit das Bafög als Bildungskredit des Bundes

Beim BAföG hingegen besteht nur die Hälfte des auszahlten Geldes aus Darlehen, die nach Abschluss der Ausbildung – allerdings ohne Zinsen – getilgt werden müssen. Die Zinsen sind nicht zuletzt ein wichtiges Kriterium für die Wahl eines Bildungskredits. Denn jedes Kreditinstitut legt seinen eigenen Zinssatz fest, sodass die Summe der Schulden, die nach Beendigung von Ausbildung oder Studium getilgt werden müssen, je nach Geldgeber höher oder niedriger ausfallen kann.