Prüfungen im Studium

Prüfungen im Studium

Prüfungen sind arrangierte Situationen, um die zugrunde liegenden Fähigkeiten, Wissen, Können und Dispositionen der Studierenden durch Messung und Bewertung möglichst objektiv festzustellen. Vom Ergebnis dieser Leistungsfeststellung wird ein Aussagewert über spätere (mögliche) Leistungen erwartet. Prüfungsergebnisse spiegeln den Wissensstand des einzelnen Studierenden wider und wirken somit auch informierend und aufklärend auf Lehrende und Lernende. Die Problematik bei Prüfungen besteht darin, dass eine Augenblicksleistung abgefragt wird. Daher gilt es, sich auf den Prüfungstag richtig vorzubereiten.

Prüfungsvorbereitung

Mit Mitschriften und Lernplänen zum Prüfungserfolg

Grundlage für einen geringen Lernaufwand ist, am Unterricht regelmäßig teilzunehmen, aufmerksam das Unterrichtsgeschehen zu verfolgen und sich aktiv daran zu beteiligen. Damit haben Sie schon einen großen Teil zum Lernerfolg beigetragen. Zu Hause müssen Sie nur noch den Stoff nacharbeiten und auffrischen. Erstellen Sie übersichtliche und möglichst lückenlose Mitschriften und stellen Sie Fragen, wenn Ihnen im Unterricht etwas unklar ist. Aktivieren Sie Ihr Vorwissen und verknüpfen Sie die verschiedenen Inhalte, um einen Gesamtzusammenhang herzustellen.

Fragen Sie Ihren Professor konkret nach Inhalten und dem Lernstoff, der abgefragt wird. Erfahrungen anderer Prüflinge können helfen, aber lassen Sie sich von Negativberichten nicht beeinflussen – der Prüfling könnte schlechter vorbereitet gewesen sein als Sie. Machen Sie in Ihren Mitschriften eine Lückenprüfung und sprechen Sie die Inhalte mit Kommilitonen durch. Überlegen Sie sich den zeitlichen Aufwand, den Sie benötigen, und schätzen Sie die Priorität der einzelnen Fächer ab. Erstellen Sie sich einen Lernplan. Lernen Sie in Etappen, planen Sie Pufferzeiten ein und belohnen Sie sich für erreichte Teilziele. Machen Sie regelmäßig Pausen. Versuchen Sie, mögliche Prüfungsaufgaben eigenständig zu beantworten. Nutzen Sie Ihre Eingangskanäle und Sinne.

Wenn Sie sich auf eine mündliche Prüfung vorbereiten, machen Sie sich einen Zeitplan, überlegen Sie sich Fragen, die die Prüfer Ihnen stellen könnten. Bereiten Sie auch ähnliche Themen mit einer möglichen Relevanz vor, um Ihr Wissensspektrum zu erweitern.

Wie Sie mit Prüfungsangst umgehen können, erfahren Sie hier.

Was Sie am Tag des Examens beachten sollten

Am Tag der Prüfung sind Studierende meist sehr aufgeregt, schlafen schlecht, versuchen hektisch, noch in letzter Minute vermeintliche Wissenslücken zu schließen und machen sich und andere dabei unnötig verrückt. Versuchen Sie, das möglichst zu vermeiden. Natürlich kann man die Aufregung nicht einfach abstellen, aber Sie können einige Vorbereitungen treffen, um dem Prüfungstag (halbwegs) gelassen entgegenzusehen:

Gehen Sie spätestens zwei Tage vor der Prüfung noch einmal Ihren Lernstoff überblicksartig durch. Wo haben Sie noch Lücken? Wie wichtig erscheinen Ihnen diese Lücken? Randinformationen können Sie vernachlässigen, Wichtiges sollten Sie rechtzeitig anhand von Stichworten lernen.

Stellen Sie sich am Prüfungstag am besten zwei Wecker (verschlafen wäre an diesem Tag wirklich blöd) und planen Sie genug Zeit für ein kräftigendes Frühstück und einen entspannten Weg zur Hochschule (mit ausreichendem Puffer, falls der Bus Verspätung oder das Rad einen Platten hat) ein. Sagen Sie sich immer wieder vor, dass Sie gut vorbereitet sind. Sie sind ein guter Lerner und packen das!

Im Prüfungsgespräch glänzen

Falls Ihnen die Fragen schriftlich vorliegen: Lesen Sie die Aufgaben in Ruhe durch – nicht dass Sie kleine, aber entscheidende Wörter überlesen, die die Aufgabenstellung maßgeblich beeinflussen. Wenn Sie einen Vortrag halten müssen, gliedern Sie diesen in eine Einleitung, einen Hauptteil und den Schluss und notieren Sie sich Stichworte auf Handzettel – ganze Sätze können unübersichtlich und verwirrend werden. Erscheinen Sie seriös, oft zählt auch der optische Eindruck bei solchen Prüfungen. Sprechen Sie in Aktiv-Sätzen und möglichst flüssig. Wenn Sie nicht weiterkommen, machen Sie eine kurze Denkpause, sammeln Sie sich und sprechen Sie anschließend weiter, statt in einem Chaos aus „Ähs“ unterzugehen. Wenn Sie in einer mündlichen Prüfung eine Frage nicht verstehen, bitten Sie den Prüfer darum, sie nochmals etwas anders zu formulieren. Benutzen Sie nur Fremdwörter und Fachbegriffe, die Sie kennen und im Zweifelsfall erklären könnten. Es kann sein, dass die Prüfer so herausfinden wollen, ob Sie wirklich verstehen, worüber Sie referieren, oder ob Sie nur auswendig gelernt haben. Vermeiden Sie auch unnötige Wiederholungen, das könnte den Eindruck erwecken, dass Sie Zeit schinden wollen.

Klare Aussagen bringen Prüfungserfolg!

Für schriftliche und mündliche Prüfungen gilt gleichermaßen: Seien Sie konkret und bringen Sie die Thematik auf den Punkt. Wichtige Informationen sollten immer im Hauptsatz stehen und nicht in Nebensätzen erwähnt werden. Langes „Schwafeln“ lässt Sie unseriös und unwissend erscheinen. Vermeiden Sie Schachtelsätze. Diese sind für den Leser/Hörer oft nur mühsam zu durchschauen und wirken nicht immer kompetent. Schreiben und sprechen Sie in Aktiv-Sätzen, das wirkt energischer und lebendiger.

Passiv: Die Wälder wurden schon vor Jahren von den Bauern abgeholzt.

Aktiv: Die Bauern holzten schon vor Jahren die Wälder ab.

Passivsätze sind dann sinnvoll, wenn die handelnde Person ohne Bedeutung für die Information ist. Vermeiden Sie Umgangssprache. Ein weitverbreiteter Fehler ist z. B. die Formulierung „wegen dem“. Korrekt ist: „wegen des“. Machen Sie den roten Faden Ihres Texts oder Ihrer mündlichen Ausführungen deutlich, indem Sie sogenannte „Konnektoren“ benutzen. Diese Verknüpfungselemente verdeutlichen, wie einzelne Textpassagen zusammengehören. Dazu zählen z. B.: „außerdem; im Gegensatz dazu; erstens, zweitens, drittens; dennoch; insofern“ etc. Und nicht zuletzt: Geben Sie in schriftlichen Prüfungen niemals früher ab, vielleicht fällt Ihnen doch noch etwas ein.