Studieren in Großbritannien
Studieren in Großbritannien
Viele denken als erstes an die britische Teekultur und den vielen Regen, doch die neunt größte Insel der Welt hat mehr zu bieten. Die 64,1 Millionen Einwohner des Landes wissen ihr Land und ihre Traditionen zu schätzen. Und auch immer mehr deutsche Studenten wollen den Sprung auf die Insel wagen. Das Vereinigte Königreich ist eines der beliebtesten Ziele für ein Auslandsstudium. Derzeit sind ungefähr 15.000 deutsche Studenten an Großbritanniens Universitäten. Die Dauer eines Studiums ist hier relativ kurz und die geringe Anzahl der Studienabbrecher sprechen für ein Auslandssemester im Vereinigten Königreich. Weltweit genießen die Hochschulen einen guten Ruf. Auf dem Campus sind daher Studenten aller Nationen anzutreffen.
Hochschulen und Universitäten
Das Land kann auf eine lange Hochschul-Tradition zurückblicken. In Großbritannien gibt es mehr als 110 Universitäten und Hochschulen. Viele einflussreiche Menschen haben in Oxford oder Cambrige studiert. Diese Universitäten stammen aus dem 12. und 15. Jahrhundert. Bis heute gehören sie zu den Bekanntesten und Besten weltweit. Im Vergleich zu anderen Metropolen sind die Britischen Universitäten eher klein. Was aber durchaus von Vorteil ist, denn auch die Kurse werden überschaubar gehalten und die Professoren betreuen ihre Studenten sehr gut. Die Studiengänge sind straff strukturiert und es besteht eine generelle Anwesenheitspflicht bei Lehrveranstaltungen. Das alles sind wohl Gründe dafür, dass die meisten ihr Studium in Groß Britannien schnell und effektiv absolvieren.
Die Bewerbung
In dem UCAS (Universities & Admissions Applications Service) werden alle Bewerbungen für Vollstudien gesammelt und nach dem Nummerus Clausus (besteht hier für alle Fächer) aussortiert. Wenn Sie noch nicht wissen, was Sie wo im Königreich studieren möchten, sind Sie bei dem UCAS auch bestens beraten. Als Grundvoraussetzung für ein Studium in Großbritannien gilt im Normalfall das Abitur. Einige Colleges of Higher Education akzeptieren aber auch die Fachhochschulreife. Für die Zulassung an einer Britischen Uni studieren zu dürfen, ist neben der Abiturnote auch das Motivationsschreiben sowie ein gutes Referenzschreiben entscheidend.
Die Unis legen darauf sehr viel Wert, da sie die ausländischen Studenten ohne Interview beurteilen. Die jeweiligen Hochschulen entscheiden selbst über ihre Zulassungsvoraussetzungen und auch die zu erreichende Note in den Fachbereichen variiert. Zu beachten: Wer für sein Erststudium in Oxford oder Cambridge studieren möchte, muss sich für eine der beiden Unis entscheiden. Diese Einschränkung gibt es bei einem Aufbaustudium nicht. Um die Chancen Ihrer Bewerbung zu erhöhen, sollten Sie sich unbedingt über die genauen Zulassungskriterien der gewünschten Hochschule erkundigen, denn nur wer alles korrekt abgibt, hat eine Chance. Ansonsten wird die Bewerbung aufgrund der strengen Regeln sofort aussortiert.
Leben und Wohnen in Großbritannien für Studenten
Dass Großbritannien nicht der günstige Wohnort ist klar. Dennoch kommen pro Jahr ca. 7.500 Studenten allein aus Deutschland, um hier zu studieren. Somit wird es natürlich auch immer schwieriger eine gute und vor allem bezahlbare Wohnung zu finden. Daher bietet es sich an, sich um eine Unterkunft in einem Studentenwohnheim zu bemühen. Am günstigsten sind die, die nicht direkt am Campus gelegen sind. Doch auch hier ist der Wohnraum knapp, da zu Semesterbeginn alle Studenten gleichzeitig anreisen und die selbe Idee haben. Daher gilt es, sich schon früh um eine Unterkunft zu kümmern. Im Allgemeinen sind die Lebenshaltungskosten im Vereinigten Königreich nicht zu unterschätzen. Für ein Leben in London beispielsweise, fallen monatlich durchschnittlich 900 Pfund an.
Die Sprache
Die englische Sprache sollte man auch schriftlich sehr gut beherrschen. Bei den Vorlesungen wird keine Rücksicht auf ausländische Studenten genommen und von schriftlichen Arbeiten wird eine klare und fehlerfreie Ausdrucksweise erwartet. Die Hochschulen setzen einen bestandenen Sprachtest wie das International English Language Testing System (IELTS) oder den Test of English as a Foreign Language (TOEFL) voraus.
Der Nebenjob
Er ist prinzipiell eine gute Möglichkeit, um zusätzlich etwas für seine Lebenshaltungskosten und die Finanzierung der Studiengebühren zu verdienen. Allerdings sollte man sich bei der Finanzierung auf diese Alternative nicht verlassen, da der Zeitplan der Universitäten hier wesentlich straffer ist als in Deutschland. Es bleibt dem Studenten also kaum Zeit für einen Nebenjob. Wer es doch schafft sich eine Lücke im Stundenplan zu verschaffen und diese Zeit nutzen möchte, um Geld zu verdienen. dem wird es relativ leicht gemacht, denn es gibt keinerlei Stundenbeschränkungen. Der Student benötigt lediglich eine „National Insurance Number“, um offiziell versichert zu sein. Es muss jedoch beachtet werden, dass die Lebenshaltungskosten in Großbritannien höher sind als in Deutschland, die Löhne sind jedoch gleich.
Finanzierung des Auslandsstudiums
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, ein Auslandsstudium zu finanzieren. Es kommt darauf an, ob es ein Vollzeitstudium ist oder ob es sich um eine Auslandssemester handelt.
Studiengebühren im Vereinigten Königreich
Jährlich fallen im Vereinigten Königreich Studiengebühren in unterschiedlicher Höhe an. Die Kosten hängen davon ab, ob man britischer Staatsangehöriger bzw. Staatsangehöriger aus einem EU- Land, oder aus einem andern Land ist. Neben den Studiengebühren fallen zusätzliche Gebühren wie Zulassungs-, Immatrikulations- und Nutzungsgebühren an. Diese Kosten sind hochschulabhängig, da sie über die Höhe der Gebühren selbst entscheiden können. Der britische Staat hat jedoch für die Studiengebühren im Bachelorstudium eine Höchstgrenze von 9.000 Pfund für einheimische Studenten festgesetzt. Ob diese Höchstsumme ausgeschöpft wird, hängt von dem jeweiligen Fach und der Nachfrage der Studienplätze ab.
Auslands-BAföG
Sie müssen mindestens ein Studienjahr in Deutschland absolviert haben, um Anspruch auf Auslands-BAföG zu haben. Bis zu fünf Semester können insgesamt gefördert werden. Ein Darlehen für Sonderkosten kann zusätzlich zum Zuschuss beantragt werden. Beispielsweise für Auslandszuschläge, Reisekosten, Studiengebühren, Krankenversicherungskosten und Reisekosten. Die Bemessungsgrundlage ist grundsätzlich anders geregelt wie in Deutschland. Es lohnt sich also, sich um das Auslands-BAföG zu bemühen auch wenn man in Deutschland keinen Anspruch hatte.
Stipendien
Es gibt einige Verbände und Organisationen die Studenten bei ihrem Auslandsstudium über Auslandsstipendien unterstützen. Diese sind jedoch fast immer mit bestimmten Voraussetzungen verknüpft, z.B. eine Religions- und Parteizugehörigkeit oder außerordentliche Leistungen. Hier einige Einrichtungen, die die Studenten bei der Finanzierung unterstützen:
- Studienstiftung des Deutschen Volkes
- Evangelisches Studienwerk e.V.
- Friedrich-Ebert-Stiftung
- Friedrich-Naumann-Stiftung e.V.
- Cusanuswerk
- Stiftung der Deutschen Wirtschaft
- Hanns-Seidel-Stiftung e.V.
- Hans-Böckler-Stiftung e.V.
- Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
- Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Ausländische Studierende können in Großbritannien auch ein sogenanntes „Ioan“ beantragen. Ab einer Einkommensgrenze von derzeit 15.000 Pfund muss dieser kontinuierlich zurückgezahlt werden. Eine weitere Möglichkeit zur finanziellen Unterstützung ist das europäische Programm Erasmus. Es ist das weltweit größte Förderprogramm von Auslandsaufenthalten an Universitäten. Dieses soll die Mobilität von Studierenden innerhalb Europas erhöhen. Zu deren Aufgaben gehören die finanzielle Unterstützung, Hilfe bei der Erlassung der Studiengebühren, Organisation der Unterbringung und Hilfe bei den Zulassungs- und Sprachtests.