Studienfinanzierung für ein duales Studium

Viele junge Abiturienten entscheiden sich für ein duales Studium, um neben dem theoretischen Wissenserwerb praktische Berufserfahrung zu sammeln. Abgesehen von dem direkten Berufseinstieg nach der Schule bietet ein duales Studium neben dem Theorie-Praxistransfer auch ein Einkommen. Diesen Einkommen wird als Finanzierungsgrundlage für das Studium genutzt. Viele Studenten entscheiden sich für ein duales Studium, weil sie von Anfang an ihr eigenes Geld verdienen möchten. Dies stimmt natürlich, jedoch verkalkulieren sich gerade junge Schulabgänger häufig, wenn es um die Finanzierung des eigenen Lebensunterhaltes geht.

Duales Studium finanzieren

In den meisten Fällen, je nach Ausbildungsstandort und Berufserfahrung, deckt das Gehalt des dualen Studiums gerade einmal die Fixkosten ab (Miete, Fahrtkosten etc. – kurz die Lebenshaltungskosten). Hinzu kommen die Branchenunterschiede, welche sich im Gehalt deutlich bemerkbar machen. Auch die jeweilige Mitarbeiterzahl des Unternehmens spiegelt sich in den einzelnen Ausbildungsbereichen wider, schlussendlich jedoch im jeweiligen Gehaltsniveau. Daher entscheiden sich viele Studierende, weiterhin bei den Eltern zu wohnen. Was aber wenn man einen Ausbildungsplatz für das duale Studium in der Ferne bekommen hat? Oder die Eltern finanziell keine Unterstützung leisten können? Entweder man nimmt einen langen Anreiseweg in Kauf, oder man entscheidet sich für eine Wohnung am Ausbildungsstandort. Beide Alternativen bergen hohe Kosten in sich, was die Frage nach einer passenden Finanzierung aufwirft.

Studiengebühren an Berufsakademien

Je nach Ausbildungsbetrieb und Hochschule (privat oder öffentlich) fallen auch zusätzliche Studiengebühren an. Die Übernahme der Gebühren ist keine Pflicht für den Arbeitgeber. In der Regel aber übernimmt dies der Ausbildungsbetrieb, in den meisten Fällen besteht jedoch eine Rückzahlungsklausel im Fall eines Studienabbruchs. Einzelheiten werden im Ausbildungsvertrag festgelegt. Am besten informiert man sich noch vor dem Vorstellungsgespräch, wer diese Kosten in welcher Höhe trägt. Das erspart einem die Überraschung hinterher.

Staatliche Alternativen der Finanzierung

Vorab steht dem dualen Studenten Kindergeld bis zum 25. Lebensjahr zur Verfügung. Das Kindergeld soll eine Ausbildung der Kinder mitfinanzieren und kann von den Eltern anteilig an das Kind ausgezahlt werden. Dabei gibt es keine Unterscheidungen zwischen Erst- oder Zweitausbildung, sondern man orientiert sich am Alter des Studenten. Anders verhält sich hier die Bemessungsgrundlage für BAföG. Zur Bemessungsgrundlage wird hier das Einkommen und Vermögen der Eltern zu dem selbst erwirtschafteten Ausbildungsgehalt addiert und dem derzeitigen Bedarfssatz (670 €) gegenübergestellt. Hier empfehlen wir eine Beratung durch einen Steuerberater Ihres Vertrauens.

Durch Anrechnung von Werbungskosten (beispielsweise die Fahrtkosten vom Wohnort zum Ausbildungsort) kann gegebenenfalls ein BAföG-Zuschuss erwirkt werden. Dabei sollte man nicht vergessen, dass es sich bei BAföG um einen Teilkredit handelt, welcher nach dem Studium auch zurückgezahlt werden muss. Die meisten angebotenen Stipendien sind eher für die klassischen Vollzeitstudenten gedacht, die mit der Finanzierung ihres Studiums Probleme haben. Die Stipendiengeber gehen meistens davon aus, dass man als dualer Student keine finanzielle Unterstützung benötigt. Dies kann man natürlich nicht pauschalisieren, da die Lebenshaltungskosten für Studenten immer mehr ansteigen.

Nebenjob als Chance?

Hier stellt sich dem aufmerksamen Betrachter die Frage, ob ein duales Studium hinsichtlich der schulischen und praxisorientierten Ausbildung nicht zeitintensiv genug ist. Außerdem kostet es viel Energie sich während der Ausbildung auch noch mit dem Erwerb der Lebenshaltungskosten bzw. Steigerung des Einkommens auseinanderzusetzen. Auf der einen Seite muss man beachten, dass nicht alle Nebenjobs dem Wissenserwerb dienen, zum anderen sind sie Zeitfresser für ein effektives Studium. Unterschätzen Sie nicht die Klausur- und Prüfungsvorbereitungsphase und bedenken Sie, dass Sie für ein leistungsstarkes Studium auch ausreichend Ruhephasen benötigen. Wichtig ist hierbei zu beachten, dass diese Nebentätigkeiten vom Ausbildungsbetrieb genehmigt werden müssen. Oft besteht auch das Problem, dass der Zweitjob der Arbeit im Unternehmen zu ähnlich ist. Hier besteht ein Konkurrenzschutz, sodass der Betrieb dem Jobben nicht zustimmen könnte.

Studienkredit auch für ein duales Studium geeignet?

Wer nicht genügend Geld für sein Studium zusammen bekommt, sich aber voll darauf konzentrieren möchte, sollte sich über einen passenden Studienkredit informieren. Es kann schon helfen sich geringe Beträge finanzieren zu lassen, um das Studium schnell und erfolgreich zu absolvieren. Hier bietet sich der staatlich geförderte KfW Bankenkredit an, da hier ein sehr niedriger Zinssatz für eine sichere Studienfinanzierung steht. Viele der privaten Banken haben im Zuge der Studiengebühren-Reform keine Finanzierungsangebote für Studierende der dualen Studiengänge im Programm.