Stellenanzeigen richtig lesen

Stellenanzeigen richtig lesen

Fast alle Stellenanzeigen (selbst für Praktika) klingen, als suchten die Unternehmen die „Eier legende Wollmilchsau“. Dabei wissen Arbeitgeber, dass Bewerber längst nicht alle Bedingungen erfüllen können. Flexibilität kann vieles bedeuten – sei es die Bereitschaft, für ein Praktikum umzuziehen oder am Wochenende zu arbeiten. Es kann durchaus sein, dass die Kollegen am Anfang austesten, ob sich der Neue zu fein dafür ist, etwa die Akten in den Keller zu bringen. Wer sich mit einer freundlichen Miene dazu bereit zeigt und auch solche Aufgaben gut erledigt, dem vertraut man anschließend andere Aufgaben an. Engagement erwartet wohl jeder Arbeitgeber. Um keine bösen Überraschungen, etwa in puncto Arbeitszeiten, zu erleben, ist es ratsam, Kontakt zu früheren Praktikanten oder Mitarbeitern aufzunehmen.

Auf der Onlineplattform kununu werden Firmen bewertet, auch von Mitarbeitern. Für viele Unternehmen existieren Gruppen in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Xing. Zuverlässigkeit ist eine Selbstverständlichkeit. Es gibt wichtigere Punkte, auf die Bewerber im Anschreiben eingehen sollten. Teamfähigkeit: Hier zählen vor allem Beispiele. Wenn man sich um ein erstes Praktikum bewirbt, darf man gerne auch sein Engagement in der Theater-AG oder der Schülerzeitung erwähnen. Für spätere Bewerbungen sind Beispiele aus dem Arbeitsalltag gefragt.

Selbstständige Arbeitsweise: Wer erfolgreich umgesetzte Projekte, etwa an der Uni, nennen kann, sollte dies tun. Während eines Praktikums und kurz nach dem Berufseinstieg kommt es vor allem darauf an, Lernbereitschaft zu signalisieren. Es zählt die schnelle Einarbeitung. Kann ich besonders gut analytisch denken, sollte ich mich vielleicht als Controller bewerben. Im Marketing ist dagegen eher strategisches Denken gefragt. Wer unsicher ist, kann zum Beispiel Freunde fragen, welchen Eindruck sie von einem haben und wo die eigenen Schwerpunkte liegen könnten.

Was ist fließendes, was verhandlungssicheres Englisch? Bewerber sollten am besten Beispiele liefern, sei es das Ergebnis im TOEFL-Test oder der Hinweis auf den Unisprachkurs. Damit signalisiert man, dass man sich auch in dieser Hinsicht engagiert. Da möchte man das erste Praktikum machen und soll schon Erfahrungen nachweisen.

Wie soll das gehen? Ganz einfach. Möglichst früh klein anfangen – es macht sich gut, wenn man vielleicht schon mal ein, zwei Wochen lang nach dem Abi oder in den ersten Semesterferien in einen Betrieb reingeschnuppert hat, ehe man sich für ein längeres Praktikum bewirbt. Sie können auch mit Ihrer Bachelorarbeit Fertigkeiten demonstrieren, wenn Sie das Thema geschickt wählen. Manche Studierenden schreiben auf Englisch und beweisen so ihre Sprachkompetenz, andere arbeiten mit einem speziellen Computerprogramm, um ihre IT-Kenntnisse zu demonstrieren und viele wählen ein praxisnahes Thema, mit dem sie in der Bewerbungsmappe punkten können.  Überlegen Sie, ob das für Sie infrage kommt.