Praktikumcheckliste

Während des Studiums sollten Sie unbedingt versuchen verschiedene Praktika zuabsolvieren. Dies ist nicht nur wichtig für einen ansprechenden Lebenslauf sondern bietet auch die Chance, frühzeitig Kontakte zu potentiellen späteren Arbeitgebern zu knüpfen. Ganz neben bei können Sie auf diese Weise sehr gut rausfinden, welche Unternehmen(sgröße) und welche Fachbereiche gut zu Ihnen passen und welche eher weniger. Sehen Sie Ihr Praktikum als erstes Training zur Vorbereitung auf die Bewerbungsphase zum Berufseinstieg. Aber Vorsicht, auch ein Praktikum will gut vor und vor allem nachbereitet sein, damit es für Ihren weiteren Karriereweg wirklich nützlich ist! Die folgende Checkliste gibt Ihnen einen kompakten Überblick, was rund um das Thema Praktikum zu beachten ist.

Praktikumcheckliste

  1. Vor dem Praktikum…

  • Wann hätten Sie Zeit für ein Praktikum und wie lange? Beachten Sie, dass Unternehmen in der Regel nur Praktika vergeben, wenn Sie mindestens 2 Monate an Bord bleiben können.
  • Bewerben Sie sich rechtzeitig. Ein Praktikum insbesondere in sehr renommierten, bekannten Unternehmen hat sehr viel Vorlauf. Kümmern Sie sich am besten schon ein halbes Jahr im Voraus um einen Erstkontakt mit der Personalabteilung. Hier können Sie genauer erfahren, wann und in welchen Unternehmensbereichen Praktika vergeben werden.
  • Welche Branchen interessieren Sie besonders und würden sehr gut zu Ihrem Studium passen?
  • Welche Unternehmen und welche Abteilungen würden thematisch gut zu Ihren Studienschwerpunkten passen könnten?
  • In welchen Bereichen könnten Sie sich später nach Berufseinstieg eine Spezialisierung vorstellen? Vielleicht bietet sich ja ein spezielles Praktikumsprojekt in diesem Bereich an, so dass Sie erste Praxiserfahrungen sammeln können.
  • Haben Sie eventuell Bekannte/ Freunde, die in Ihren Wunschunternehmen tätig sind? Dann fragen Sie diese gezielt nach offenen Praktikums-Angeboten und den geeigneten Ansprechpartnern für Ihre Bewerbung. Ansonsten sollten Sie eine intensive Internetrecherche durchführen, um sich mit den für Sie interessanten Unternehmen vertraut zu machen.
  • Legen Sie ein besonderes Augenmerk auf bekannte Unternehmen oder bestenfalls sogar Marktführer in einem bestimmten Segment. Dies macht Sie zu einem attraktiven Bewerber für den späteren Berufseinstieg – denn nicht nur Sie schmücken sich mit Ihrem Lebenslauf sondern auch Ihr späterer Arbeitgeber, der Sie u.U. intern gegenüber seinem Team oder Chef oder auch extern gegenüber seinen Kunden ‚verkaufen’ muß. Hier können Sie also schon frühzeitig punkten!
  • Wählen Sie nicht unbedingt die nächste beste Möglichkeit bei Ihnen um die Ecke aus, sondern zeigen Sie hier Flexibilität, indem Sie sich bewusst für eine andere Stadt oder ggf. sogar für ein anderes Land entscheiden.
  • Jetzt müssen Sie Ihr Wunschunternehmen im Bewerbungsverfahren von Ihren Qualifikationen und Ihrer Motivation überzeugen (weitere Anregungen hierzu finden Sie in der Bewerbungs ABC Reihe)
  1. Während des Praktikums…

  • Haben Sie an alle Formalien gedacht?
    • Praktikumsvertrag unterzeichnet
    • Geheimhaltungsvereinbarungen unterzeichnet
    • Lohnsteuerkarte eingereicht
    • alle Personaldaten angegeben (Krankenversicherung, Bankverbindung, persönliche Daten etc.)
  • Beachten Sie, dass sich die Projektsituation im Unternehmen sehr schnell verändern kann. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Ihre Aufgabenstellung nicht mehr dieselbe wie im Bewerbungsgespräch skizziert oder in Aussicht gestellt.

Bringen Sie also eine gewisse Flexibilität mit und gehen Sie offen an Ihre Aufgabenstellung heran (sofern eine solche schon definiert ist)

  • Seien Sie nicht überrascht, wenn keine konkrete Aufgabenstellung auf Sie wartet. Sie sollten daher auch einige eigene Ideen vorab entwickeln, wie Sie Ihren Arbeitgeber während des Praktikums unterstützen möchten. Erste Ideen hierzu kommen Ihnen sicher schon bei der Internetrecherche zum Unternehmen oder im Bewerbungsgespräch.
  • Idealerweise sollten Sie ein eigenes kleines (Teil-) Projekt bearbeiten, welches inhaltlich anspruchsvoll ist und sich mit Ihren Studienschwerpunkten deckt. Vermeiden Sie die reine Zuarbeit für andere, denn damit können Sie sich nur wenig profilieren.
  • Versuchen Sie unbedingt, engen Kontakt zu Ihrem Vorgesetzten zu halten. Erfragen sie dort alles, was Sie zur Bearbeitung der Aufgabenstellung wissen müssen. Besprechen Sie regelmäßig den Status quo und die nächsten Schritte. Auf diese Weise können Sie sich auch bei sehr vielbeschäftigten Vorgesetzten immer wieder in Erinnerung rufen und sicherstellen, dass Sie den Erwartungen des Vorgesetzten auch gerecht werden und nicht am Projektziel vorbei arbeiten.
  • Investieren Sie viel Zeit in Ihr Praktikum – wenn Sie viel Eigeninitiative zeigen und sich auch mal länger als die üblichen acht Stunden einbringen, dann wird sich dies positiv auf Ihre spätere Bewertung auswirken.
  • Fokussieren Sie sich aber nicht nur auf Ihre Aufgabe und einen engen Kontakt zu Ihrem Chef. Zu einer positiven Bewertung Ihrer Mitarbeit können auch Ihre Kollegen beitragen. Suchen Sie also auch hier einen intensiven Kontakt (z.B. durch gemeinsames Mittagessen) und integrieren Sie sich bestmöglich in das Team.
  • Suchen Sie unbedingt auf der Hälfte der Zeit das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten. Hier können Sie eventuell nochmal nachsteuern, wenn Ihnen die Praktikumsinhalte bisher nicht zusagen oder Sie unsicher sind, ob Sie den Erwartungen gerecht werden können.
  1. Nach dem Praktikum…

  • Wenn Ihr Vorgesetzter es nicht von sich aus anbietet, dann bitten Sie in jedem Fall um ein abschließendes Feedback-Gespräch zu Ihrem Praktikum. Nutzen Sie das Gespräch, um herauszufinden, ob Sie die Erwartungen erfüllen konnten und in welchen Bereichen Sie sich noch verbessern können.
  • Stellen Sie sicher, dass Sie auch zeitnah ein Praktikumszeugnis erhalten. Da dem Vorgesetzten oft wenig Zeit bleibt, kann es sich Wochen hinziehen, bis Sie Ihr Zeugnis bekommen.

7 Punkte-Plan für Dein Praktikum

Wenn Sie sicher gehen wollen, dass Sie zügig ein Zeugnis erhalten und dies auch entsprechend gut ausfällt, dann sollten Sie Ihrem Vorgesetzen entsprechend entgegenkommen. Idealerweise legen Sie ihm zum Feedback-Gespräch oder kurz nach Praktikums-Ende eine Übersicht mit allen von Ihnen erledigten Aufgaben ausformuliert vor. Eine möglichst positive, geschickte Beschreibung (z.B. mit Adjektiven wie eigenständig, intensiv etc.) können Ihr Zeugnis deutlich aufwerten.

  • Die finale Bewertung Ihrer Mitarbeit obliegt Ihrem Chef. Prüfen Sie jedoch Ihr Zeugnis in jedem Fall auf die sogenannten Zeugnis-Codes hin (siehe ‚die wichtigsten Zeugnis-Codes’). Oftmals verbergen sich hinter vermeintlich positiv klingenden Formulierungen auch negative Bewertungen, die von anderen Arbeitgebern sofort durchschaut werden.
  • Es lohnt sich also, über die Formulierungen zu diskutieren (hierzu sollten Sie stichhaltige Beispiele parat haben). Vielleicht lässt sich Ihr Chef umstimmen und Sie einigen sich auf eine bessere Bewertung. Bleiben Sie hartnäckig, denn Ihre Praktikumszeugnisse sind später neben den Abschlussnoten Ihre wichtigsten ‚Aushängeschilder’.