Bewerberinterview

Vorbereitung auf das Bewerberinterview

Können Sie dem Antwortschreiben des Unternehmens nicht entnehmen, ob es sich um ein Vorstellungsgespräch oder ein Assessment-Center mit anderen Teilnehmern handelt, scheuen Sie sich nicht nachzufragen. Damit zeigen Sie Interesse und erfahren bestenfalls mehr über Inhalt und Dauer des Gesprächs. Informieren Sie sich außerdem genau über die Firma: Produktspektrum, Mitarbeiterzahl, Marktstellung und Niederlassungen sollten Ihnen bekannt sein. Die Kenntnis solcher Unternehmensdaten ist einerseits wichtig, um im Gespräch zu glänzen. Andererseits können Sie sich dadurch ein realistisches Bild vom Arbeitgeber machen, welches Sie dann mit Ihrem Eindruck im Vorstellungsgespräch abgleichen. Steigt vor dem Gespräch die Nervosität, ist das keine Schande. Bewerber dürfen daher ruhig zugeben, dass sie nervös sind. Das wirkt sympathisch und schafft einen Moment zum Durchatmen.

Körpersprache beim Bewerbungsgespräch

Eine mehr oder weniger optimale Sitzhaltung kann sich durchaus auf ein Bewerbungsgespräch auswirken. Achten Sie im Vorstellungsgespräch auf eine gerade, aber natürliche Körperhaltung, denn diese ist das A und O für den persönlichen Erfolg. Denn die Art, wie Sie gehen, stehen und sitzen ist Ihre ureigenste Visitenkarte. Achten Sie auch darauf, im Gespräch mit einem potenziellen Arbeitgeber Gesten mit einer negativen Aussage möglichst zu vermeiden. Zeigen Sie Ihre Hände! Wenn Sie die Hände unter dem Tisch verstecken, erwecken Sie den Eindruck, dass Sie etwas verbergen. Damit wecken Sie kein Vertrauen. Wenn Sie die Hände in der Hosentasche vergraben, signalisiert das Gleichgültigkeit. Achten Sie darauf, dass Sie oberhalb der Taille gestikulieren, das macht einen guten Eindruck. Alles unterhalb der Taille wirkt abwertend. Signalisieren Sie Offenheit, indem Sie beim Gestikulieren die Handflächen nach oben drehen. Gerade im Geschäftsleben kann die Art der Begrüßung vieles über eine Person vermitteln – ihre Absichten, ihr Selbstbild und ihre Einstellung zum Gegenüber.

Positive Signale für den Gegenüber

Sie können ein positives Signal setzen. Achten Sie bei der Begrüßung darauf, die persönliche Distanzzone Ihres Gesprächpartners zu respektieren und halten Sie mindestens eine Armlänge Abstand. Armbewegungen im Prozess der Begrüßung sollten außerdem immer von unten nach oben verlaufen und nicht umgekehrt. Viele Psychologen sind der Meinung, dass vom richtigen Händedruck der Erfolg oder Misserfolg eines Geschäftsgesprächs oder auch einer Bewerbung abhängen kann.

Ein fester Händedruck lässt auf einen ebenso festen, selbstsicheren Charakter schließen. Ein lascher Händedruck, bei dem die Finger nicht gestreckt werden und die andere Hand nicht richtig gegriffen wird, deutet dagegen auf einen unsicheren Menschen hin. Setzt jemand zur Begrüßung seine ganze Hand ein, sodass die Hände tief ineinandergreifen, signalisiert er damit: „Ich bin für alles offen!“ Diese Person hält sich nicht zurück, sondern zeigt vollen Einsatz. Wer beim Händeschütteln einen Hohlraum zwischen den Handinnenflächen formt, ist zwar offen, will aber im Moment noch nicht alles von sich preisgeben. Auch jemand, der eine steife Hand oder nur einen Finger zur Begrüßung reicht, möchte (noch) auf Distanz bleiben. Wer nur ein paar Finger entgegenstreckt, ist zwar anwesend, aber nicht emotional beteiligt. Zeigt der Handrücken bei der Begrüßung nach oben, haben Sie es mit einer dominanten Person zu tun. Bestimmend wirkt jemand, der mit seiner freien Hand zusätzlich noch nach Ihrem Unterarm greift. Diese Person will Sie führen. Etwas ganz anderes will jemand ausdrücken, der seine freie Hand auf die Oberseite der Begrüßungshand legt. Diese emotionale Geste kann als sehr wertschätzend verstanden werden. Nicht zu verwechseln ist dieser Händedruck mit der sogenannten „Gebrauchtwarenhändler-Attitüde“, bei der die entgegengestreckte Hand seitlich mit beiden Händen gegriffen wird. Auf diese Weise soll eine scheinbare Vertrautheit erzeugt werden, was jedoch eher unsympathisch wirkt.

Trotzdem: Verbiegen Sie sich im Gespräch nicht. Das ist der falsche Ansatz, sich in das Anforderungsprofil einer Stelle zu schmuggeln. Bedenken Sie: Nicht nur der Arbeitgeber, sondern auch der Bewerber trifft eine Auswahl. Bewerber kommen daher nicht nur als Bittsteller in das Gespräch. Sehen Sie das Vorstellungsgespräch als eine Art Prüfung, ob beide Seiten gut zusammenpassen.