Gründe und Vorteile für ein Studium ab 30 Jahren
Gründe und Vorteile für ein Studium ab 30 Jahren
Der deutsche Erst-Semester-Student ist im Durchschnitt 21 Jahre alt. Doch es ist immer mehr im Kommen auch mit über 30 Jahren noch die zweite Chance zu nutzen und an die Uni zu gehen oder sich von Zuhause aus weiterzubilden. Die Motivationen mit über 30 Jahren ein Studium zu beginnen sind vielfältig. Zum einen möchte man die eigene berufliche Entwicklung beeinflussen und bereits erreichte Karriereschritte festigen, zum anderen möchte man mehr theoretisches Wissen aufbauen, um im Berufsalltag Aufstiegschancen zu nutzen. Dabei sind gerade Studierende mit Berufserfahrung zielstrebiger und konsequenter in der Erfassung von Theorie, um diese in die bekannte Praxis einfließen zu lassen. Das Erfassen von Zusammenhängen von Praxis und Theorie fällt den älteren Studierenden meist leichter, es können oft passende Beispiele aus der eigenen Erfahrung generiert werden.
Berufserfahrung zum studieren sinnvoll nutzen – Erfahrungen weiter ausbauen
Studierende ab 30 bringen Erfahrungswerte aus der beruflichen Praxis mit und können auf ein breiteres Erfahrungswissen zurückgreifen. Außerdem erfordert die heutige Schnelllebigkeit der Gesellschaft, dass man offen für Neues ist und bereit dazu, sich ständig weiterzuentwickeln. Der berufliche Werdegang eines Studenten über 30 ist meist interessant und vielseitig. Auch die Bereitschaft auf ein volles Gehalt zu verzichten und ein Studium durchzuziehen, macht einen positiven Eindruck beim zukünftigen Arbeitgeber. Das Unternehmen wird den Mehrwert erkennen, gerade wenn der Absolvent vor dem Studium in unterschiedlichen Branchen tätig war und dadurch ein vielseitiges Wissen mitbringen kann.
Ein weiterer zentraler Grund ist, dass viele Dreißigjährige erkennen, dass die Karrierewünsche nicht mit dem aktuellen Arbeitsplatz in Einklang stehen. Sei es, dass die Person im jugendlichen Alter einfach zu unentschlossen oder unwillens war, dieses Ziel konsequent zu verfolgen, oder bereits eine Familie gegründet wurde, welche in den jungen Jahren Priorität hat. Auch stellt ein Studium mit 30 eine willkommene Lösung für all diejenigen dar, die ihren bisherigen Job kurzerhand verloren haben. Auf diese Weise können sie der Arbeitslosigkeit, sowie den sinkenden Chancen auf dem Arbeitsmarkt entfliehen.
Finanzierung und Fördermöglichkeiten für ältere Studierende
Als in den 1990er Jahren das neue Bachelor-Master-System eingeführt wurde, kam die Möglichkeit dazu, sich zwischen den Studienabschnitten Zeit zu lassen, um z.B. Berufserfahrung zu sammeln oder Nachwuchs zu bekommen. Diese Flexibilität kommt vielen Studierenden entgegen. Jedoch muss man beachten, dass es nicht nur Vorteile mit sich bringt. Denn ab dem 30. Geburtstag wird ein Student bei diversen Studienkrediten und auch bei der studentischen Krankenversicherung anders eingestuft. Für ein Bachelor-Studium hat der Student in der Regel ab dem 30. Lebensjahr keinen Anspruch mehr auf BAföG. Es sei denn, das Studium konnte nachweislich wegen Erziehung eigener Kinder erst später begonnen werden. Wer über 35 Jahre ist und mit dem Master beginnen möchte, hat ebenfalls schlechte Karten, BAföG zu erhalten. Die Unterstützungen vom Staat und auch Vergünstigungen im Alltag werden also weniger. Die meisten Studentenrabatte gelten nur bis 25 Jahre. Das deutsche Studiensystem ist noch nicht auf die „älteren“ Studenten ausgerichtet.
Nebenjobs zur Finanzierung des Studiums
Als einen Teilbereich der Studienfinanzierung für Ü-30 kann man den Nebenjob nennen. Sie können durch einen Nebenjob oder auch eine Teilzeitstelle, die Finanzierung des Studiums bereits zu Teilen abdecken. Gerade die Berufserfahrung, die Sie als älterer Student mitbringen, ermöglicht es Ihnen auch einen gutbezahlten Nebenjob zu finden. Auch wenn die Nebenbeschäftigung einen großen Teil zur Finanzierung des Studiums beiträgt, müssen jedoch einige Regeln beachtet werden.
Die studentische Versicherungspflicht bleibt nur bestehen, wenn nicht mehr als 20 Stunden in der Woche gearbeitet werden. Wenn es mehr sind, muss sich der Student über den Arbeitnehmer versichern lassen. Die Ausnahme besteht in den Semesterferien und Pflichtpraktika. Wer im Jahr über 8.354 € verdient, muss Lohnsteuer abführen. Einen Nebenjob auszuüben klingt zwar lukrativ, kann jedoch in den meisten Fällen nicht als Hauptbestandteil der Finanzierung genutzt werden, da man viel zu viel Zeit in den Job investieren müsste, um genügend Geld aufzubringen.
Bankkredite für Studenten ab 30
Natürlich werden Sie auch bei privaten Anbietern von Studienkrediten (Bank) besser für ein Darlehen bewertet als ein Student, der sich direkt nach dem Abitur um ein bankenfinanziertes Studium bewirbt. Zum einen haben Sie bereits eine Ausbildung- ergänzt durch die Berufserfahrung– bieten Sie eine gesicherte Grundlage für eine Kreditfinanzierung. Wenn man bereits die Familienplanung begonnen hat, oder ein Eigenheim über einen Bankenkredit finanziert, kann jedoch eine weitere Finanzierung des Studiums eine große Hürde darstellen, sollte man den persönlichen Kreditrahmen bei der Hausbank bereits ausgeschöpft haben.
KFW Staatliche Subvention des Studiums
Hier werden die üblichen Sicherheiten der Bank benötigt, für ältere Studierende eignen sich jedoch die längeren Rückzahlungsphasen wenn man wieder in den Beruf zurückkehrt. Für eine Förderung durch die KFW sollte der Student jünger als 44 Jahre alt sein. Die Finanzierung ist unabhängig vom Einkommen und kann mit passenden Stipendien (je nach Studiengang, Alter und Voraussetzung) kombiniert werden.
Arbeitsamt und Arbeitgeberförderung berufsbegleitend Studieren
Gerade wenn Sie das Studium nutzen möchten, um die Schnittstellen zur Wissenschaft in Ihren Berufsalltag zu übernehmen und um Wissen und Kompetenzen zu erweitern, gehen Sie auf Ihren Arbeitgeber zu. Hier können passende Vereinbarungen zur Arbeitszeit, Kostenerstattungen, Fahrzuschüsse und Bildungsurlaube als Unterstützung für Ihr Studium herangezogen werden. Die meisten Arbeitgeber haben großes Interesse daran, dass die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter durch lebenslanges Lernen erhalten bleibt und sie bis zum Rentenalter hinaus eine kognitive Fitness bewahren.
Ist ein Studium ab 30 noch sinvoll? persönliche Entwicklung durch ein Studium
Betrachten Sie das Studium nicht nur unter dem Aspekt des höheren Verdienstes, denn ein Studium, eine tiefe Beschäftigung mit einem speziellen Themenfeld, ist immer auch eine Persönlichkeitsentwicklung und verbessert dadurch auch die Grundhaltung zu entscheidungsrelevanten Themen aus dem täglichen Umfeld.
studieren mit Kind
Sie möchten nach der Kindererziehung an der eigenen persönlichen Karriere arbeiten und ein Studium mit Familie beginnen? Die Herausforderung ist ein optimales Zeitmanagement und die unterstützung durch kompetente Partner. Erhalten Sie erhalten auf den folgenden Seiten weitere Informationen zum Studium mit Kind.
Studium ab 30 – Erfahrungen
Wenn Sie sich erst spät für ein Studium entscheiden ist das richtige Netzwerk wichtig. Umfassenden Einblick in das Studium erhalten Sie von Kommilitonen Ihres Hochschulstudiengangs und in den ersten Tagen am Campus sind die Infoveranstaltungen wichtige Termine für den Erstsemesterstudent. Was man alles für den Start ins Studium benötigt haben wir in unserem Ratgeber zusammengetragen.
Ausnahmen Bafög für Studierende ab 30
In den meisten Fällen erhalten Sie Bafög bis zum 27. lebensjahr- Auch hier bestimmen Ausnahmen die Regel. Alle wichtigen Details erfahren Sie in unserem Bafögratgeber.
Krankenversicherung für ätere Studierende Versicherungen im Studium
Beachten Sie bitte auch den individuellen Versicherungsbedarf, welchen Sie während der Studienzeit benötigen. Wichtig ist, die verfügbaren Versicherungsangebote auf Inhalt und Umfang zu überprüfen. Bei Familien ist der Gesamtversicherungsschutz zu gewährleisten. Ihre Krankenkasse macht Ihnen für eine weitere Mitgliedschaft mit Sicherheit ein passendes Angebot. Trotzdem lohnt sich der Vergleich unter den verschiedenen Anbietern, um ein günstiges Angebot zu erhalten. Außerdem soll es ebenso Versicherer geben, die auch noch ihren Ü-30-Kunden eine studentische Krankenversicherung gewähren, beziehungsweise die Frist dieser aufgrund von Krankheiten, Bildungswegen, Freiwilligendiensten o.ä. verlängern.