Hausarbeiten und Thesen

Wissenschaftliches Arbeiten soll einen Beitrag zur Erkenntnis liefern. Studierende leisten diesen Beitrag insbesondere mit ihrer Abschlussarbeit, aber auch während des Studiums durch Hausarbeiten und Referate. Themen für die Bachelor- oder Masterarbeit können Sie durch Absprache mit Professoren oder Hochschullehrern bekommen und definieren. An Fachhochschulen werden die Themen meist vorgegeben. Auch können Themen durch Unternehmenskontakte und dort auftauchende Fragestellungen vergeben werden.

Wissenschaftlich Arbeiten und Struktur

Beachten Sie beim wissenschaftlichen Arbeiten folgende Reihenfolge der Arbeitsschritte:

  •         Analyse des Themas (herausfinden, wie Sie Ihr Thema erschließen und sinnvoll eingrenzen)
  •         Literatursuche
  •         Eingrenzung des Themas
  •         Literaturauswertung
  •         Aufstellung/Gliederung des Themas
  •         Erstfassung erstellen
  •         Daten sammeln, ggf. ausgewertete Laborarbeiten hinzuziehen
  •         Überarbeitung der Erstfassung
  •         ggf. Tabellen und Grafiken hinzufügen

Anlegen einer Übersichts-Mindmap

Schreiben Sie auf ein weißes Blatt Papier das Thema Ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Notieren Sie anschließend alle Einfälle, Fragen, Bemerkungen, Stichpunkte und Ideen zu diesem Thema. Danach ziehen Sie Linien und gruppieren die einzelnen Stichpunkte zu „Themengruppen“ unter Ihrem Hauptthema. So erkennen Sie schnell, an welchen Punkten noch eine intensivere Recherche erfolgen muss. Ihre Mindmap können Sie während Ihrer Arbeit weiter ergänzen und erhalten so immer ein aktuelles Bild Ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Oft bieten Hochschulen auch eine Schreibwerkstatt an, die Workshops und Einzelberatungen zur Erstellung von Facharbeiten durchführt.

Formale Anforderungen

Das Prüfungsamt macht nicht nur für Diplom-, Bachelor-, Master- und Magisterarbeiten sehr detaillierte Vorgaben, sondern auch für Seminararbeiten, sofern diese Voraussetzung für die Zulassung zum Examen  sind. Es gibt Prüfer, die der Inhalt nicht interessiert, wenn Sie die Vorgaben zu Textrand, Schriftart und/oder -größe, Zeilenabstand und Randbreite missachten. Auch sollten Sie die maximale Bearbeitungszeit und vorgegebene Seitenanzahl nicht überschreiten. Schließlich dienen beide Limits der Eingrenzung der Arbeit und der Vergleichsmöglichkeit mit anderen Seminar- oder Abschlussarbeiten.

Korrektur und Endfassung

Vergessen Sie nicht, auch Ihre eigene Meinung in die Arbeit zu integrieren. Verlieren Sie sich nicht in einer Darstellung der hinzugezogenen Literatur, sondern beziehen Sie Stellung zu umstrittenen Positionen. Es soll eine Arbeit aus Ihrer Feder sein! Warum das Thema für Sie interessant ist und was Sie damit verbinden, können Sie in Einleitung oder Fazit erwähnen. Stellen Sie sich beim Schreiben einer Facharbeit vor, dass der Leser von Ihrem Thema keine Ahnung hat. Formulieren Sie möglichst einfach und unkompliziert; Schachtelsätze wirken nicht unbedingt kompetent. Schreiben Sie die Erstfassung ohne Literaturhinweise, Zitate oder Belege und konzentrieren Sie sich auf die wesentlichen Fakten, Thesen und Kritikpunkte sowie Ergebnisse. Es genügt, die fehlenden Nachweise in der Endfassung hinzuzufügen. Schreiben Sie Ihre Einleitung am besten zum Schluss. Da Sie dann einen besseren Überblick haben, können Sie das Thema genau eingrenzen, methodische Gesichtspunkte erläutern und Ihre Ziele genau darlegen. Vergessen Sie nicht, am Ende der Arbeit die Fragestellungen des Anfangs zu beantworten. Fassen Sie Ihre Erkenntnisse zusammen, verweisen Sie auf ungelöste Probleme und ziehen Sie Ihre persönliche Schlussfolgerung.

Die Abgabe

Lassen Sie Ihre Arbeit vor der Abgabe von einem Kommilitonen oder einer Person Ihres Vertrauens Korrektur lesen. Eine Facharbeit enthält meist kleine Fehler, die Ihnen nicht mehr auffallen, da Sie sie selbst geschrieben haben („Betriebsblindheit“). Des Weiteren ist darauf zu achten, dass Sie im Inhaltsverzeichnis nicht zu viele Unterpunkte haben und im Text möglichst alle orthografischen Fehler sowie Tippfehler entfernen. Denken Sie daran: Im Literaturverzeichnis nur Literatur aufführen, welche Sie auch tatsächlich benutzt haben, auf keinen Fall mehr. Achten Sie auch darauf, dass auf dem Deckblatt alle notwendigen Informationen aufgeführt sind. Es beginnt mit dem Thema und der Art der wissenschaftlichen Arbeit (Thesis, Facharbeit), anschließend folgt der Name des Betreuers oder Gutachters (mitsamt akademischem Titel). Natürlich dürfen auch Ihr Name, Geburtsdatum, Wohnort und der Tag/Ort, an dem Sie die Arbeit eingereicht haben, nicht fehlen.